Teil 2 - alltägliche Funde in drei Tagen
 

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Geschiebesammeln in einer Kiesgrube
in der Nähe der kleinen Ortschaft Zarrentin

Ein kurzer Sammelbericht dreier Sammeltage

Das Geschiebesammeln in einer Kiesgrube ist oftmals ergiebiger als am Ostseestrand. Zum einen sind nicht so viele Sammler unterwegs und zum zweiten ist bei regem Kiesabbau häufiger frisches Material zu erforschen. Insofern hängt der Erfolg indirekt auch mit der Baukonjunktur zusammen. Wenn der Haus- und Straßenbau stagniert, wird nicht soviel Kies benötigt und gefördert. Dann liegen die Haufen länger in der Grube und sind oftmals von vielen Sammlern schon breitgetreten. In einer Hochbauphase kommt man als Sammler häufig im Wochentakt nicht mit, um Anschluss an die neuen Steinhaufen zu halten.

In der Nähe der kleinen Ortschaft Zarrentin am Schaalsee wird eine große Kiesgrube aktiv betrieben. Wir haben diese in diesem Sommer dreimal besucht und sehr viel Fossilien und Gesteine gefunden. Die können wir hier nicht alle fotografisch wiedergeben, sondern müssen uns auf eine Auswahl beschränken. Grundsätzlich gilt die gleiche Aussage wie zu den Strandfunden: es können Fossilien aller der Zeitepochen gefunden werden, die zu den Eiszeiten in Skandinavien anstehend waren. So sind z.B. Silur- und Kreidefossilien recht häufig, während Funde aus z.B. dem Devon, Karbon oder Jura kaum zu finden sind. Für Laien lohnt es sich also schon, nach Fossilien der häufigeren Epochen zu suchen. Aber: Geschiebe ist dafür bekannt, das es immer mit Überraschungen aufwartet. Also heißt es immer Augen auf.

Die übliche Sammeldauer beträgt bei uns ca. 3 bis 4 Stunden. Bei zwei Personen macht das bei drei Sammeltagen also 18 bis 24 Sammelstunden insgesamt. Das soll zu Einschätzung der Fundmöglichkeiten dienen.

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Anmerkung: Wir finden Angaben über die Anzahl der Funde in der Literatur wie „häufig“, „selten“ oder ähnliches oftmals nicht sehr hilfreich, weil nicht gesagt wird, von welchen Voraussetzungen der Autor jeweils ausgeht. Ein Laie oder ein erfahrener Sammler oder ein Wissenschaftler kommen da sicherlich zu höchst unterschiedlichen Einschätzungen der Häufigkeit ihrer Funde. Das Verhältnis von Funden zu Sammelzeit möchten wir  mit diesen Zahlen etwas konkret nachvollziehbar machen. D.h. nun keineswegs, dass die Anzahl der Funde pro Stunde ein Maß für den Erfolg der Exkursion sein soll oder kann. Es gibt Tage, da findet man vielleicht nur ein Stück, von dem man aber immer geträumt hat. Oder man sammelt sich die Taschen voll und hat am Ende doch nur 150 abgerollte Belemnitenbruchstücke. Also über die Bewertung der Funde sagen diese Zeitangaben nichts aus.

Wir zeigen ruhig einmal ein Gesamtbild der Funde, ohne sie genau zu benennen. So kann jeder einmal seine Bestimmungsfähigkeiten trainieren. Bei Bedarf verraten wir es natürlich (wenn wir es selber wissen, was nicht immer der Fall ist!). Es sind 6 Bilder, die unterschiedliche, nicht unbedingt zusammengehörige Fossilien zeigen. Zu sehen sind u. a. Schwämme, Korallen, Hölzer, Schnecken, Muscheln, Brachiopoden, Krebsbauten, Belemniten, Dentalium und natürlich Seeigel und Bernstein. Wie gesagt, gefunden an drei Tage (je 3 bis 4  Stunden) von zwei Personen in einer Kiesgrube.

Noch eine Anmerkung: Der Ort Zarrentin ist durchaus einen Besuch wert (Kirche, Kloster, alter Ort). Man kann im Schaalsee baden und es gibt einige sehr gute Restaurants (z.B. mit frischem Fisch aus dem Schaalsee).

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